Wie schon gegen die Slowakei zeigte England wenig Qualität, doch in Deutschland sind die Fußballgötter weiterhin die Engländer. Das Team von Gareth Southgate wurde im Achtelfinale gegen die Schweizer durch ein Tor von Bellingham in letzter Minute gerettet und verlor – Embolo in der 75. Minute –, doch fünf Minuten später, als es zum ersten Mal das Schweizer Tor traf, glich England aus: Tolles Tor von Saka. Dann, als alles im Elfmeterschießen entschieden werden musste, war Manuel Akanji der Einzige, der scheiterte und England damit die Qualifikation ermöglichte.
Einen Tag nachdem auf der am besten qualifizierten Seite der EM-2024-Tabelle ein „Super-Freitag“ für hochwertige Duelle sorgte, löste das Aufeinandertreffen zwischen England und der Schweiz bei weitem nicht die Begeisterung der ersten Viertelfinalspiele aus. Und auf dem Platz bestätigten die Engländer und Schweizer, dass die niedrigen Erwartungen richtig waren.
Während die Schweiz mit gestärkter Moral unter den ersten Acht landete, weil sie den amtierenden Meister (Italien) in die Tasche gesteckt hatte, musste England seine schwache Leistung gegen die Slowakei verdauen. Unter diesem Druck änderte Southgate den Spielplan und stellte in Düsseldorf ein 3x4x3-Team mit Saka und Tripper auf den Flügeln auf; Foden und Bellingham im inneren Mittelfeld unterstützen Kane.
Auf dem Papier versprach die Wette ein offensiveres England, aber angesichts einer von Murat Yakin gut bearbeiteten Schweiz zeigten sich die Engländer stets als eine Mannschaft ohne Lösungen und gefangen im Netz des Gegners.
Die erste Halbzeit hatte zwar mehr Ballbesitz auf britischer Seite, es blieb aber 45 Minuten ohne Interesse. Zur Halbzeit hatten Pickford und Sommer noch immer keine Paraden gemacht. Die Null auf dem Marker passte beiden Teams wie angegossen.
Sechs Minuten nach der Pause gab Embolo den ersten Torschuss ab und von da an ging die Schweiz Risiken ein. Nachdem die Engländer harmlos waren, tauchten die Schweizer regelmäßig in der Nähe von Pickfords Tor auf, und in der 75. Minute erzielte Embolo mit dem zweiten Schuss das Tor.
Im Spiel gegen die Zeit nahm der zuvor passive Southgate einen dreifachen Wechsel vor, doch noch bevor er die praktischen Auswirkungen der Wette erkannte, brachte Sakas Talent alles wieder auf Augenhöhe: Beim ersten Treffer erzielten die Engländer ein Tor.
Das Tor brach den Schwung der an der Spitze stehenden Schweizer, und ganz der Tradition dieser EM folgend, erforderte auch das dritte Spiel des „Viertels“ die Verlängerung, wo Shaqiri die große Chance hatte: die Schweizer „23“ traf die Latte in Minute 117.
Bei gleichem Spielstand wurde im Elfmeterschießen das dritte Ticket für das „Halbfinale“ vergeben, wo England alte Geister austrieb: Akanji war der einzige, der scheiterte und den Engländern die Qualifikation bescherte.