Nach mehreren Verschiebungen kommt Sonys neuester „Spider-Man“-Spinoff-Film, „Kraven the Hunter“, noch in diesem Jahr in die Kinos. Das Studio hat gerade einen neuen Red-Band-Trailer für die Marvel-Comics-Adaption veröffentlicht, der die bevorstehende R-Rated-Action hervorhebt. Der Film sieht aus wie eine gewalttätige, kompromisslose Version der Figur, gespielt von „Bullet Train“- und „The Fall Guy“-Star Aaron Taylor-Johnson. Auch wenn die beiden Filme sehr unterschiedlich erscheinen mögen, hat „Kraven“ im Allgemeinen zumindest eines mit „Logan“ aus dem Jahr 2017 gemeinsam, abgesehen von der R-Bewertung.
Der neueste Trailer zu „Kraven“ verwendet Johnny Cashs „The Man Comes Around“. Bei großen Filmen ist es mittlerweile üblich, zuvor beliebte Songs zu übernehmen und sie leicht zu retuschieren, um ihren Trailern eine gewisse Atmosphäre zu verleihen. Jordan Peeles „Us“ verwendet bekanntlich Luniz‘ Version von „I Got 5 On it“ als nur ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte. Cash ist ein beliebter und beliebter Musiker, daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Studio einen seiner Songs als Marketinginstrument nutzen möchte.
Allerdings wurde „The Man Comes Around“ zuvor von Regisseur James Mangold als Lied am Ende von „Logan“ verwendet. Dies ist wichtig, da der Film nicht nur neben „Deadpool“ als Wegbereiter für Superheldenfilme mit R-Rating in der Neuzeit gilt, sondern auch weithin als einer der besten Comicfilme aller Zeiten gilt. Nicht ohne Grund war „Logan“ auch an den Kinokassen ein großer Erfolg, was bedeutet, dass es nicht wenige Leute gibt, die Cashs Song mit Hugh Jackmans besten Momenten als Wolverine in Verbindung bringen würden.
Daher wird die Entscheidung von Sony, das Lied im neuen „Kraven“-Trailer zu verwenden, die beiden Filme in gewisser Weise miteinander verbinden. Ob das beabsichtigt war oder nicht, ist unklar, es ergeben sich jedoch mögliche Konsequenzen.
Kraven versucht, das Gefühl eines coolen Comics mit R-Rating einzufangen
„Kraven“ wird als „tiefgründige, actiongeladene Entstehungsgeschichte“ angepriesen, die verrät, wie und warum einer der berühmtesten Schurken von Marvel entstand. Taylor-Johnson hat zuvor angedeutet, dass sich diese Version von Kraven von der Comic-Version unterscheiden wird. Zur Besetzung gehören außerdem Oscar-Preisträger Russell Crowe als Kravens Vater sowie die Spider-Man-Bösewichte Rhino und Chameleon, gespielt von Alessandro Nivola bzw. Fred Hechinger. „West Side Story“-Oscarpreisträgerin Ariana DeBose spielt ebenfalls mit.
Sony musste mit seinen Marvel-Adaptionen zuletzt einige Misserfolge verzeichnen. Das Studio hatte großen Erfolg mit den ersten beiden „Venom“-Filmen von Tom Hardy und wird noch in diesem Jahr „Venom: The Last Dance“ veröffentlichen. Außerhalb der Franchise hatte dieses „Spider-Man“-Spin-off leider eine schwere Zeit. „Morbius“ aus dem Jahr 2022 war ein großer kritischer und kommerzieller Misserfolg, während „Madame Web“ dieses Jahr zu den bisher größten Flops des Jahres 2024 zählt.
Daher steht in „Kraven the Hunter“ von Regisseur JC Chandor viel auf dem Spiel. Sony braucht es, um erfolgreich zu sein, oder es muss möglicherweise noch einmal ans Zeichenbrett gehen, um herauszufinden, was mit der „Spider-Man“-Figur außerhalb des Hauptfilms geschehen soll. Durch die Verwendung von „The Man Comes Around“ kann eine subtile Hommage an ein Meisterwerk des Comic-Genres erfolgen. Der Film hat einen coolen Faktor, der einige unentschlossene Fans zu einer Entscheidung bewegen könnte.
Im Fall von „Logan“ scheint es im Kontext sinnvoller zu sein. Nicht nur hinsichtlich des Tons, sondern auch, weil Mangold zuvor bei der Johnny-Cash-Biografie „Walk the Line“ Regie geführt hatte. Hier? Es fühlt sich wie ein reiner Marketingtrick an. Wenn es funktioniert, ist das alles, was Sony interessiert.
„Kraven the Hunter“ startet am 13. Dezember 2024 in den Kinos.