Der chinesische Staatsrat (Exekutive) genehmigte fünf neue Atomprojekte mit insgesamt elf Reaktoren und einer Investition, die laut chinesischer Presse rund 220 Milliarden Yuan (28 Milliarden Euro) betragen wird.
Die gleichzeitige Genehmigung von elf Reaktoren stelle einen neuen Rekord dar, heißt es in der Zeitung Jimian. Diese neuen Stromerzeugungspunkte befinden sich in den Provinzen Jiangsu (Osten), Shandong (Osten), Guangdong (Südosten), Zhejiang (Osten) und Guangxi (Südosten).
Die Zeitung Jiemian schätzt die Investition auf 220 Milliarden Yuan, was die durchschnittlichen Kosten pro Reaktor mit 20 Milliarden Yuan (rund 2,5 Milliarden Euro) multipliziert. In China vergehen in der Regel etwa fünf Jahre zwischen der Projektgenehmigung und der Fertigstellung.
Sechs dieser Reaktoren werden von Tochtergesellschaften der staatlichen China General Nuclear Power Group (CGN) betrieben, und bei mehreren davon handelt es sich voraussichtlich um den von China entwickelten Typ Hualong One der dritten Generation.
Die China National Nuclear Corporation (CNNC) wird drei weitere Kraftwerke bauen und die State Power Investment Corporation (SPIC) wird die beiden anderen bauen. Beide Unternehmen sind zu gleichen Teilen im Besitz des Staates.
Eines der von CNNC betriebenen Projekte, Xuwei (in Jiangsu), wird einen gasgekühlten Reaktor der vierten Generation umfassen, der Wärme und Strom liefern kann und über erweiterte Sicherheitsfunktionen verfügt.
Nach Angaben der Agentur Bloomberg befinden sich in China mehr Reaktoren im Bau als in jedem anderen Land der Welt, nachdem in den letzten zwei Jahren jeweils ein Dutzend genehmigt wurden. Damit wird das Land voraussichtlich bis 2030 der größte Kernenergieproduzent sein und Frankreich übertreffen die Vereinigten Staaten.
Derzeit sind in dem asiatischen Land 56 Reaktoren in Betrieb, die nach Angaben der chinesischen Regierung 5 % des gesamten Strombedarfs produzieren.
Im Rahmen ihrer Energiesicherheits- und Emissionsreduzierungspläne unterstützen die chinesischen Behörden Kernenergie und erneuerbare Energien wie Wind und Sonne. Ziel Pekings ist es, den Anteil der Kernenergie am Energiemix bis 2035 von 5 % auf 10 % zu verdoppeln.