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1977: Der Tod einer RAF-Geisel markiert den deutschen Sturz

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1977: Der Tod einer RAF-Geisel markiert den deutschen Sturz

Am 19. Oktober 1977 wurde in Frankreich nahe der deutschen Grenze die Leiche des Unternehmers Hanns-Martin Schleyer im Kofferraum eines Autos gefunden. Er wurde von der Rote Armee Fraktion (RAF) entführt. Die 1970er Jahre markierten den Höhepunkt des Linksterrorismus in Deutschland. 1975 stürmten Lutz Taufer, Karl-Heinz Dellwo, Hanna Krabbe und Bernhard Rössner die westdeutsche Botschaft in Stockholm, um auf die Freilassung ihrer inhaftierten Kameraden zu drängen. Sie töteten zwei Geiseln und zündeten im Inneren des Gebäudes eine Bombe.

Gleichzeitig wurde in West-Berlin ein Richter erschossen. In derselben Stadt entführte die Zweite-Juni-Bewegung, die rivalisierende Rote Armee Fraktion (RAF), einen Politiker der Christlich-Demokratischen Union und befreite mehrere seiner im Jemen inhaftierten Kameraden.

Offener Krieg zwischen der Regierung und der RAF

Allerdings waren diese Aktivitäten nichts im Vergleich zu den Anschlägen von 1977. Nach dem Tod des Generalstaatsanwalts der Republik, Siegfried Buback, und des Präsidenten der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, kam es im September zum sogenannten Deutschen Herbst. Entführung und Ermordung des Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hanns-Martin Schleyer.

Es war ein offener Krieg zwischen der Regierung und der RAF. Der Staat hat sich mit neuen Gesetzen bewaffnet, das Strafgesetzbuch verbessert und die Verteidigungsrechte drastisch eingeschränkt.

Am 5. September 1977 entführte das RAF-Kommando Siegfried Hausner Schleyer und forderte im Gegenzug die Freilassung von elf seiner Kameraden. Die Entführung ereignete sich in Köln, in der Nähe des Wohnhauses des Geschäftsmannes. Bei der Aktion töteten die Terroristen Schleyers Fahrer und Leibwächter.

Koordination aus Bonn

Einer der größten Polizeieinsätze Deutschlands beginnt. Die Präsenz der Militärpolizei wurde verstärkt, die Kontrolle von Verkehrsdokumenten wurde verstärkt und überall waren Terroristen-Fahndungsplakate zu sehen. In Bonn, dem damaligen Regierungssitz, koordinierte ein Spezialteam rund um die Uhr Entführungsaktionen.

Beruhigt durch den Konsens aller Parteien behandelte Bundeskanzler Helmut Schmidt den Fall mit eiserner Faust und gab dem Druck der Terroristen nicht nach, auch nicht am 13. Oktober, als palästinensische Kommandos in Spanien ein Lufthansa-Flugzeug entführten und die Freilassung deutscher Terroristen forderten. in Stuttgart.

Nach langen Spannungen gelang es bewaffneten Kommandos, die Passagiere in Somalia zu befreien. Der Kapitän und drei der vier Entführer wurden getötet. Daraufhin begingen drei Terroristen auf Schleyers Entführerliste im Stuttgarter Gefängnis Selbstmord.

Nach sechs Wochen Märtyrertum durch seine Häscher wurde Schleyer aus seinem Versteck in Brüssel nach Frankreich gebracht. Dort ließen sie ihn über das Feld laufen und gaben ihm ein Gefühl der Freiheit. Kurz darauf schossen sie ihm in den Rücken. Seine Leiche wurde am 19. Oktober 1977 im Kofferraum eines Autos auf französischem Territorium in der Nähe von Deutschland gefunden.

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